Die Holzer‘sche Permakultur beruht auf jahrzehntelanger Erfahrung und Praxis des „Agrar-Rebells“ Sepp Holzer und seiner Familie. Sepp Holzers Ansätze werden weltweit in zahlreichen landwirtschaftlichen Betrieben, Gärten, Institutionen und im Rahmen von Großprojekten umgesetzt. Zentrale Elemente der Holzer‘schen Permakultur sind der Aufbau gesunder Böden, Förderung der Artenvielfalt, das Arbeiten mit vorhandenen Ressourcen, die Einbeziehung von Tieren zur Förderung natürlicher Sukzession und die Wiederherstellung und Erhaltung natürlicher Wasserkreisläufe.
In einem natürlichen Wasserkreislauf kann das Niederschlagswasser in die Erde eindringen und damit nicht nur die Grundlage für Pflanzenwachstum schaffen, sondern auch den Wasserkörper in der Erde, also wasserleitende Schichten, Quellen und Grundwasserkörper regenerieren. Die dadurch entstehende, vitale Vegetationsschicht beeinflusst wiederum das Mikro- und Lokalklima in einer Weise, die zu ihrer Erhaltung beiträgt. „Wald macht Regen.“ In diesem Stadium spricht man von einem „geschlossenen Wasserkreislauf“, der Begriff wurde von dem österreichischen Wasserforscher Viktor Schauberger geprägt. Leider ist der natürliche Wasserkreislauf in vielen Regionen gestört, das Wasser dringt nur oberflächlich oder gar nicht in die Erde und verdunstet sehr schnell oder es fließt ab und schwemmt dabei den Boden weg. Durch Landschaftsgestaltung können in solchen Situationen Retentionsräume geschaffen werden, in denen das Wasser sich sammeln kann und dadurch auf dem Gelände gehalten wird.
Je größer die Artenvielfalt in einem ökologischen System ist, umso anpassungsfähiger ist es und umso mehr Biomasse produziert es. Die Förderung der Biodiversität ist daher ein wichtiges Anliegen. Dabei geht es nicht nur um Pflanzen, sondern z.B. auch um Vögel, Insekten, Mikroorganismen und Pilze. Die Holzer’sche Permakultur schafft viele unterschiedliche Lebensräume und Habitate, um vitale und resiliente Systeme aufzubauen. Dazu gehören Nistplätze für Vögel und Wildbienen, kleine Tümpel und Teiche für Amphibien, Steinmauern und Totholzhaufen sowie ein breites Nahrungsangebot. Dabei ist es wichtig, möglichst viele Arten zu kennen und ihre Lebensweise, ihre Symbiosen und ihren Nutzen im System zu verstehen.
Permakultur, wie sie von Sepp Holzer verstanden wird, ist landwirtschaftliche Kultur, die mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Nutzen produziert. Oft lässt sich der Ertrag einer Fläche durch Mehrfachnutzung deutlich steigern. In Obsthainen lassen sich z.B. unter den Bäumen Pilze kultivieren und Hühner halten. Vielfalt wird auch bei den Vertriebswegen und Kooperationen angestrebt. Hierzu ist eine gründliche Analyse der vorhandenen Strukturen und regionalen Möglichkeiten sinnvoll.