Unter Agroforstwirtschaft versteht man die Integration von Gehölzen in landwirtschaftlichen Produktionssystemen, um durch Wechselwirkungen ökonomische und/oder ökologische Vorteile zu erzielen. Man unterscheidet silvoarable Systeme (Gehölze mit Ackerkulturen), silvopastorale Systeme (Gehölze mit Tierhaltung) und agrosilvopastorale Systeme (Gehölze mit Ackerkulturen und Tierhaltung).
Viele Agroforstsysteme (AFS) haben eine lange Tradition, z.B. Streuobstwiesen mit Hühnerhaltung oder Hecken als Einhegung im Gemüsegarten. Moderne Agroforstsysteme sind z.B. Energieholzanbau auf Streifen in Getreidefeldern. Neben diesen bekannten Systemen existieren unzählige Möglichkeiten, die durch den Standort, zeitliche und finanzielle Ressourcen, persönliche Wünsche und Vorlieben, klimatische Veränderungen, Vertriebsstrukturen und rechtliche Rahmenbedingungen beeinflusst werden.
Durch die Folgen von Umweltzerstörung und den Klimawandel besteht für viele Landwirte die Notwendigkeit zu einer mehr nachhaltig ausgerichteten Wirtschaftsweise. Dieses Wissen ist nur sehr begrenzt Teil der landwirtschaftlichen Ausbildung.
Meine Beratung soll den Kunden helfen, die für sie und ihren Betrieb passenden AFS auszuwählen und zu entwickeln. Bei großen Projektplanungen oder sehr komplexen Betriebsstrukturen arbeite ich mit einem Landwirt und einem Forstwirt im Team Agroforst Norddeutschland zusammen.
Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) bewertet bereits seit 2014 die Agroforstwirtschaft als Lösungsansatz mit großem Potential. In vielen Ländern (z.B. Frankreich, Großbritannien, USA) wird seit Jahrzehnten mit AFS gearbeitet und daran geforscht. In Deutschland scheiterte die Umsetzung bisher an ungenauen rechtlichen Bestimmungen und schlechten Förderbedingungen. Neben Forschungen zu Kurzumtriebsplantagen werden seit ca 2004 universitäre Forschungsprojekte zu AFS in Deutschland durchgeführt.